Es kam gestern eine Frau zu mir, die in Abständen immer mal wieder zu mir geführt wurde auf ihrem Weg. Diese Frau besitzt (ganz bewusst) weder einen PC oder Fernseher und auch kein Handy, einzig ein ganz schlichtes Strippentelefon.
Ihre Seele hatte sich für sie keinen einfachen Weg ausgesucht und sie musste in den letzten Jahren schwere Kindheitstraumatas verarbeiten, die sich bis in ihren Körper hinein verankert hatten. Dieses Mal spürte ich eine große Trauer die sie wie in einem Sack anschleppte, obwohl sie doch so fröhlich und hell wirkte. Die Trauer zeigte sich mir später wie eine fette große dunkle Krake, die sich in einer schwarzen Wolke versteckt hielt. Als ich das ansprach, meinte sie, dass sie schon so viel geweint und Trauer losgelassen hätte all die Jahre. Ich sagte ihr, dass diese Trauer nicht ihre eigene sei, sondern dass sich durch die Heilung ihrer ganz persönlichen Wunden nun die Wunden und der Schmerz der Ahnengenerationen öffnen konnte und durch sie entlassen werden will. Dies geschah dann auch auf eine ganz sanfte und weiche Weise, da sie gelernt hatte sich weit zu öffnen und wird es weiterhin tun, wenn es sich zeigt.
Zum Ende der Arbeit offenbarte sich der nächste Schritt für sie, der ihr das bedingungsfreie leichte und kindliche Empfangenkönnen bescheren wird. Ein Nehmen ohne überhaupt auf die Idee zu kommen etwas im Gegenzug dafür geben zu müssen. Ein wieder Werden wie ein Kind - unbeschwert, was so vielen von uns einst abhanden gekommen ist, gerade denen, die selbst bedingungsfrei geben.
Wenn Menschen in Abständen zu mir kommen bin ich immer wieder fasziniert darüber, welch Sprünge sie gemacht haben. Bei dieser Frau kommt hinzu, dass sie von den Medien abgekoppelt – ganz ohne Beeinflussung durch YouTube, WhatsApp, Facebook und wie diese Kanäle alle heißen – sich mindestens ebenso rasant ent-wickelt wie wir, welche wir uns dieses „Wissen“ und diesen Austausch einverleib(t)en. Ihre Kontakte und Begegnungen im Leben sind echt und physisch (oder am Telefon kurz), halt ganz menschlich.
Als wir uns verabschiedeten sagte sie zu mir: Danke du wundervolle Hebamme, die du für mich bist und schaute mir dabei liebevoll in die Augen wo sich unsere Seelen berührten.
Ich fühle mich immer wieder zutiefst dankbar diese Arbeit tun zu dürfen und bin gern auch eine „Hebamme“ für dich, falls es dich zu mir führt und du dich von den Dingen abnabeln möchtest und loslassen, was dir nicht mehr dienlich ist.
In Liebe zu allem Leben,
Arijana, 05. Dezember 2020
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